von Thomas T. C. Franke

Chet Morrows Weg zu den Sternen! Band 12.

Die Bücher aus dem Mohlberg-Verlag sehen immer ein wenig aus wie Bücher on Demand Drucke. Das bedeutet nicht das die Qualität technisch auf einem niedrigen Stand sind. Nein, die Haptik dieser Ausgaben ist ausgezeichnet. Das Papier hat einen freundlichen Chamois Ton, die Schrift ist einwandfrei und gut zu lesen. Hier gibt es absolut nichts auszusetzen. Einzig der Umschlag verformt sich etwas nach dem ersten oder zweiten Lesen. Dass das Buch aus einer Digitaldruckerei aus Berlin stammt ist ihm so nicht anzusehen.

Ad Astra - zu den Sternen - wurde in den sechziger-und siebziger Jahren zu einem Synonym für spannende, exotische Romane, die das Gefühl von Aufbruch und Abenteuer in weite Ferne vermittelten. Den Grundstein hierzu legte H. G. Francis. Die Originalserie war recht erfolgreich wurde aber sehr plötzlich und mit einem drastischen Ende eingestellt. Es sollte 15 Jahre dauern dass diese Serie fortgesetzt wurde. Der Besitzer des Mohlberg-Verlags, Heinz Mohlberg, scharrte ein paar Autoren um sich um diese alte Science-Fiction-Serie zu neuem Leben zu erwecken.

Bis Bd. 11 erschienen die alten Heftromane in gebundener Form. Um einen Übergang zu schaffen fügte der Autor Udo Mörsch einen Teil hinzu, mit dem die Fortschreibung eingeleitet wird. Ab Bd. 12 erscheinen dann die kompletten neuen Abenteuer des Chet Morrow, des Kommandanten der Horizont und seiner Crew. Leider wird im Bd. 12 nicht erklärt welches Schicksal die Erde getroffen hatte. Ich nehme an die Erklärung beinhaltet den zugefügten Teil im Bd. 11. Ich hätte mir einen entsprechenden Hinweis im Vorwort des Autors gewünscht.

Neue Gegner, neue Gefahren - aber auch neue Verbündete führ Morrow und seine Crew. Nach dem gewaltigen Schock bei der Rückkehr, als sie die Erde weit gehend zerstört vorfinden, gibt es für die Horizont zwei Herausforderungen: herauszufinden, was passierte und der Kontakt zu den Überlebenden auf dem Mars. Sie finden schnell heraus: ein Komet Einschlag war der Grund für die Katastrophe. Doch warum hat die Raumüberwachung viel zu spät reagiert, so dass nur wenige Menschen gerettet werden konnten?

Als Rezensent bin ich hin und her gerissen. Einerseits die Reminiszenz an alte Heftromanserien aus den sechziger und siebziger Jahren, die alte Jugenderinnerung wach rufen. Andererseits der Anspruch an eine moderne Science-Fiction-Serie. Diese zwei Herzen schlugen in meiner Brust, als ich das Buch las. Irgendwie kann es seine Verwandtschaft zum Heftroman nicht verleugnen. An einigen Stellen wirkt die Geschichte etwas holprig, ganz so wie man es aus einigen Heftromanen kennt. Auch wirkt die Story an einigen Stellen etwas konstruiert und die handelnden Personen agieren so, wie man es aus den sechziger Jahren her kennt. Das mag zum einen als Reminiszenz an die alte Heftromanserie gewollt sein, wird aber doch ein wenig alt backen. Ich hätte mir da einen etwas moderneren Steven gewünscht. An einigen Stellen musste ich automatisch denken: "So trottelig können die sich doch eigentlich nicht benehmen?" Trotzdem bieten die 245 Seiten ausreichend Lesespaß und Unterhaltung. Und vor allem möchte der Leser am Ende wissen wie es weitergeht. Wäre dieser Roman schlecht erzählt oder langweilig gewesen, hätte er diesen Effekt sicherlich nicht gehabt.

Da der Mohlberg-Verlag ein Kleinverlag ist, kann er natürlich seine Bücher nicht zu den Preisen wie die großen Verlage anbieten. Von daher muss der Preis von 16,90 € wohl überlegt sein. Als Fan der alten Ad Astra Serie ist es sicherlich ein Muss. Neueinsteiger sollten, wenn sie die Gelegenheit dazu haben, erst einmal ein wenig Test lesen, um zu schauen ob sie einen "Draht" zur Geschichte finden. Begrüßenswert ist in jedem Fall die rührige Aktivität des Mohlberg Verlags auf diesem Gebiet. Wer es sich leisten kann sollte dies auf jeden Fall unterstützen.


Medium Taschenbuch
Buch Genre Roman
Erscheinungjahr2011
Verlag/LabelMohlberg-Verlag
AutorThomas T. C. Franke
ISBN/Asin978-3942079266
Seitenzahl245